Wandererverein
Wegscheid

Der Wandererverein

Ein Gesellschafts- und Wohltätigkeitsverein

Der Wandererverein Wegscheid ist keine lokale Besonderheit. Wohl aber ein Verein, der vielerorts unterging. Mit Wandern hat der Verein nichts zu tun, es sei denn, man will den Weg zum Wirtshaus als "Wandern" bezeichnen. Nicht unbedingt eine schlechte Idee, nachdem uneinsichtige Zeitgenossen, das Spazierengehen verunglimpft haben. Aber als der Wandererverein Wegscheid im Jahre 1842 gegründet wurde, gab es das Wandern noch gar nicht. Man kannte diesen Begriff nur daher, dass man von einem Wirtshaus in ein anderes Ging. Aber das ist nur eine Möglichkeit. Wahrscheinlich ist, dass die Initiatoren des Vereins schon andernorts Wanderervereine kennengelernt hatten und daher auch in Wegscheid einen gründen wollten.

In der längsten Zeit seiner Geschichte war die Wohltätigkeit ein wichtiger Vereinszweck. Aus heutiger Sicht wurden große Summen aufgebracht, um Notleidenden zu helfen. Sei es die Armenspeisung, die Schuleinkleidung oder Soforthilfe bei Unglücken. Es gab ja keinen Sozialstaat, der das übernommen hätte, da konnte man nur froh sein, wenn so ein Wohltätigkeitsverein am Ort war.

Aber im Wesentlichen ging es um die Pflege der Gesellschaft. Wegscheid hatte eine stattliche Anzahl an Beamten, immerhin war hier das Bezirksgericht (später Landratsamt), das Landgericht (später Amtsgericht), Grenzwache, Zoll, Krankenhaus, nicht zu vergessen die große Zahl an Kaufleuten und Handwerksmeistern. Allein der Ortsname besagt schon, dass man in Wegscheid durch musste. Also auch verweilte und Geschäfte tätigte.

 

Der Reigen der Wanderer im Jahr 1960